Nach 2 Jahren Pause fand in Aigen im Ennstal wieder die Österreichische Jägertagung statt. An die 500 Teilnehmer aus ganz Österreich und Bayern nahmen die Einladung ins steirische Ennstal an. Am ersten Tag ging es vor allem um Lebensraumverbesserung und Jagdstrategien. Die Biodiversität ist vor allem ein Thema der Jäger und Grundbesitzer, aber auch der Raumplanung. Die biologische Vielfalt hat für unser Leben eine enorme Bedeutung. Man glaubt gar nicht wie viele Säugetiere und Vögel vom Aussterben bedroht sind. So zum Beispiel Ziesel, Großtrappe, Steinkauz und viele mehr. Am Nachmittag referierte unter anderem Ofö. Ing. Helmut Fladenhofer über Bejagungsstrategien im Waldrevier. Dank Rehwildprojekt konnte hier einige neue Erkenntnis gewonnen werden. Josef Zandl aus Salzburg beleuchtete die Vorzüge der Hegeschauen, wenn sie richtig dargestellt wird. Es handle sich nicht nur um eine Knochenschau, sondern gebe auch Aufschlüsse über Bejagung etc. (Revierbewertung). Selbstverständlich waren auch die großen Beutegreifer ein Thema. Während ein Politiker meinte, man müsse nicht alle gesetzlichen Vorschriften so genau beachten, warnte Jörg C Binder von Jagd Österreich davor, gesetzliche Bestimmungen zu missachten. Dies wäre der Untergang der Jagd in Österreich. Am zweiten Tag ging es vor allem um die Schweinepest, wobei die Jäger unbedingt verendete Tiere melden sollten. Eine App der AGES wird dazu in kürze freigeschaltet. Dr. Armin Deutz referierte über Hegeabschüsse und Nottötungen. Eine Nottötung durch Personen, die dies können (wie Jäger, Fleischer etc.) ist im Bedarfsfall unbedingt durchzuführen um Tierleid zu vermeiden. Selbstverständlich auch außerhalb des eigenen Jagdreviers. Eine Aneigung ist natürlich nicht erlaubt. Meist ist auch die Polizei anwesend und kann gegebenenfalls als Zeuge herangezogen werden. In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde auch über die technische Ausrüstung der Jäger referiert. So sei Nachtzieloptik in vielen Bundesländern verboten, wird aber doch verwendet. All dies ohne jegliche Konsequenz. Bleibt man da in der Öffentlichkeit glaubwürdig, wenn wir Jäger schon in den eigenen Reihen nicht korrekt handeln und dies von der nichtjagenden Bevölkerung verlangt? Hubert Schatz aus Vorarlberg spricht sich für einen Rückschritt bei der Bejagung aus, was technische Geräte anbelangt. Ist Jagd noch Jagd oder nur mehr ein abknallen? Ebenso sollte der Jagddruck durch die Jäger zurückgenommen werden und statt Schusszeit-Verlängerung sollte es kürzere aber effektive Schusszeiten geben. Das Wild benötigt einfach mehr Ruhe. Interessant ist auch der Erfahrungsaustausch mit Jägern aus anderen Bundesländern, so treffen wir schon seit einigen Jahren unsere Kärntner und Salzburger Freunde zu einem gemeinsamen Foto. Ich freue mich schon auf die nächste Jägertagung, die hoffentlich wieder unter Anwesenheit stattfinden wird und viele interessante Gespräche.